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Morbus Ormond

  • S.Wagner
  • 20. Okt. 2017
  • 3 Min. Lesezeit

Auf dem ersten Schock, folgt der zweite doch so gleich!

Erst lag unsere Tochter im Krankenhaus. Als wir dachten jetzt sei alles gut, mussten wir zum späteren Zeitpunkt feststellen, das es noch anders kommt.

Freitag war noch alles gut. Wir gingen Abends noch auf ein Konzert. Hatten einen sehr schönen Abend. Auch dann gab es noch keine Anzeichen. Mitten in der Nacht ging es dann los. Mein Mann bekam Flanken-schmerzen. Er ging aufs Sofa und dachte das würde gleich bestimmt besser werden. Aber gute drei Stunden später war es immer noch nicht besser. Also beschloss mein Mann eine Schmerztablette zu nehmen. Doch auch die half leider gar nichts. Denn zu den Flanken-schmerzen, kam jetzt auch noch stechende Bauchschmerzen dazu. Die Bauchschmerzen kamen und gingen. Um 6 Uhr morgens war es dann doch nicht mehr aus haltbar. So rief ich den Krankenwagen für mein Mann. Im Krankenhaus wurde zu nächst die üblichen Untersuchungen durchgeführt. Durch ein Ultraschall wurde festgestellt das sich etwas im Bauch befindet, was dort nicht hingehört. Deswegen wurde mein Mann gefragt, ob es in der Familie jemand gibt der an Krebs erkrankt ist. Da dies der Fall ist, wurde ein Schlucktest durchgeführt. In diesem sah man deutlich das der Befund nicht zum Magen oder Bauch im Allgemeinen gehört. Jetzt bestand der Verdacht auf ein Tumor . Nun musste überlegt werden wie es weiter geht, wie man am besten eine Gewebeprobe entnehmen kann, da der Befund an einer sehr ungeeigneten Stelle befand. Am drauf folgenden Montag sollte eine Magenspiellegung stattfinden. Aber auf Grund dessen, das der Befund so ungünstig lag, war ein heran kommen nicht wirklich möglich. So wurde noch ein CT veranlasst. Und dann folgte langes Warten. Ein Team aus mehreren Ärzte setzten sich zusammen, um zu beratschlagen wie es weiter gehen soll und welche Schritte am sinnvollsten wären. Am Donnerstag bekamen wir dann Bescheid, das mein Mann sich einer größeren und nicht ganz unkomplizierten Operation unterziehen müsste. Jetzt wurde auch alles genau besprochen wegen Narkose, wie groß der Schnitt ist, was genau gemacht wird und natürlich welche Gefahren die OP mit sich bringt. Die Operation wurde dann direkt Freitag als erstes gemacht. Nach drei Stunden kam er wieder aufs Zimmer und rief mich an das er die OP gut überstanden hätte. Vor Freude schossen mir die Tränen in die Augen. Plötzlich war das Gespräch beendet. Ein Pfleger kam zu meinem Mann ins Zimmer und sollte ihm noch einmal zum CT bringen, da der Verdacht Bestand, das während der OP der Harnleiter beschädigt wurde. Im CT tat dies sich bestätigen, so das schnell eine Notoperation durchgeführt wurde. Dabei wurde der Harnleiter von innen mit einem Röhrchen zum halten gebracht. Von außen wurde dem Harnleiter eine Schiene zugefügt. Die Schiene kann nach kurzer Zeit, durch eine so genannte „Knopfloch-op“ wieder entfernt werden. Nun war die Nierenfunktion wieder hergestellt. Das es dazu kam, lag auch nur daran, das sich beim entnehmen des Befundes, Schwierigkeiten gab, das es sich um den Harnleiter gewickelt hatte.

Nun kam mein Mann wieder auf sein Zimmer, wo ich ihm am Abend noch mal besucht hatte. Jetzt musste er noch ganze 10 Tage im Krankenhaus bleiben, bis der Katheter und die Nadeln von der Narbe gezogen werden konnten. Und um ihm zur Beobachtung zu haben. In der Zeit kam auch das Ergebnis von der Probe die bei der OP entnommen wurde. Der Verdacht vom Tumor hat sich nicht bestätigt. Mein Mann hat eine sehr seltene Form von Bindegewebestörung, Morbus Ormond.

Was ist Morbus Ormond?

Die Retroperitonealfibrose (retroperitoneale Fibrose), auch Morbus Ormond oder Ormond-Syndrom genannt, im angloamerikanischen Schrifttum auch Albarran-Ormond Syndrome, „Gerota’s fascitis“ oder „Gerota’s Syndrome“, ist eine langsam zunehmende Bindegewebsvermehrung zwischen dem hinteren Bauchfell und der Wirbelsäule mit Ummauerung der Gefäße, Nerven und Harnleiter.

Um gegen die Krankheit an besten ankämpfen zu können, mussten wir die Fahrt zur Charité in Berlin auf uns nehmen. Etwa 6 Stunden sind wir von Osnabrück bis nach Berlin unterwegs gewesen. Gegen 8Uhr, erleichtert am Ziel angekommen, sind wir direkt zum Klinikgelände gelaufen. Dort mussten wir uns erst mal eine Übersicht machen, da das Gelände sehr umfangreich ist. Nach zweieinhalb Stunden mussten wir dann leider feststellen, das wir in der falschen Charité sind. Also ging es auf zur richtigen Charité nach Berlin Steglitz. Jetzt konnten wir auch pünktlich zum Termin, zum Arzt. Erst haben wir ein langes Gespräch mit dem Arzt geführt und zum Schluss wurde noch Blut abgenommen und eine Urinprobe genommen.Normalerweise ist die Krankheit ehr eine Raucher Krankheit. Dies kann bei meinem Mann allerdings ausgeschlossen werden, da er Nichtraucher ist. Der Termin hat mir einen riesigen Fellbrocken vom Herzen fallen lassen. Ab jetzt kann mein Mann sich mit Hilfe einer Cortison-Therapie heilen bzw. den Befund stilllegen lassen. Die Therapie dauert 2 Jahre an. Danach sollte es ihm wieder gut gehen.


 
 
 

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